Spreeufer unter dem HammerZwar bleibt dem Maria-Grundstück glücklicherweise die Büro-Loft-Hotel-Langeweile eines Hamburger Investors vorerst erspart und die Kulturnutzung kann weitergehen, aber die Renditeinteressen an den Spreeufern greifen vermehrt um sich:  Im Februar 2012 beabsichtigte die BSR ihr landeseigenes Grundstück an der Holzmarktstraße (ex-Bar25) an die Münchener Firma CKV zu veräußern. Diese sehen ihre geplanten Wohnungen für 13 Euro netto/kalt als „bezahlbar“ und derart vernünftig an, dass der Bürgerentscheid für sie nicht gelten würde (bei geplanten 19 Metern Uferabstand). Eine typische Geldanlage. Es gibt auch andere Konzepte für das Grundstück, u.a. von den Betreibern der Bar25. Eine positive Kehrwende vollzog nun die BSR, stoppte den Verkauf und plant ein offenes Bieterverfahren durchzuführen. CKV-Immobilien hat die Bauvoranfrage zurückgezogen. Dennoch: Stadtentwicklung gehört nicht zum Aufgabenbereich der Berliner Stadtreinigung. Die Entscheidung über die Zukunft der Spreeufer muss eine politische sein - nicht Höchstpreise dürfen zählen! Der Behala-Verkauf Kreuzberger Viktoriaspeicher-Areal: Der Behala-Vorstand verweigerte selbst vor dem Planungsausschuss des Abgeordnetenhauses Auskünfte über den Käufer und die geheime Kaufoption. Der Vertrag ist unter Verschluss und die Fristen laufen ab, weil keiner eingreifen kann. Mittlerweile ist dem Bezirk bekannt, dass der Inhaber des Optionsvertrags aus Schwaben kommt und selbst der festen Überzeugung ist, einen Kaufvertrag in der Tasche zu haben. Dem Widersprechen alle bisherigen Auskünfte - selbst Ex-Wirtschaftssenator Harald Wolf ist sich sicher, dass er über einen "harmlosen" Optionsvertrag unterrichtet wurde, der ohne Schadensersatz kündbar wäre. Die Behala kann so nicht mit den ehemaligen Hafengrundstücken umgehen. Der Missbrauch öffentlichen Eigentums zur Auffrischung der Firmenbilanzen muss aufhören!
 Für die nördliche Lohmühleninsel interessiert sich ein weiteres Münchener Unternehmen. Zwar freut sich der Bezirk über die Schaffung eines 50 Meter breiten unbebauten Ufersteifens, doch die Insel wird voraussichtlich mit teuren Stadtvillen bebaut. Was das für die Nutzung des zukünftigen Uferstreifens und die umliegenden Clubs und Cafés bedeuten würde, ist absehbar. Auch hier gäbe es viele sinnvollere alternative Nutzungskonzepte. Selbst ein Ankauf des Grundstücks als Ausgleichsfläche, wenn die Autobahn A100 tatsächlich gebaut würde, würde eine sinnvolle Option darstellen und könnte die Lohmühleninsel als Grün- und Kulturfläche sichern.
Die Übernutzung von Parks infolge der Unterversorgung mit wohnungsnahen Grünflächen in Friedrichshain-Kreuzberg ist dramatisch, während die Spreeufer mit Bürogebäuden und Eigentumswohnungen zugebaut oder so teuer aufgewertet werden, dass die Mieten im gesamten Umfeld drastisch steigen werden. Weitere Bauabsichten gibt es für die Freifläche Cuvrystraße (Abbildung oben), an den Twintowers in Treptow sowie als Shoppingcenter auf dem Anschutzgelände – alles völlig ohne Bürgerbeteiligung!
Die Notbremse ziehen - jetzt!
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