O2-World und mediaspree in Berlin versenken!
Erlebnisworld O2: Polizeimassnahmen statt AnwohnerInnen-Beteiligung Einmal mehr wurden AnwohnerInnen und kritische Stimmen in Sachen Anschütz/ O2-World ausgegrenzt. Gestern war die Grundsteinlegung für Berlins größte Veranstaltungshalle (mit 17 000 Plätzen, gelegen an der Spree auf Friedrichshainer Seite) unter Anwesendheit von Wowereit und anderen Promis. Während der Grundsteinlegungsfeier zur "O2-World" am 13.09. um 11 Uhr wiesen private Securities anwesende AnwohnerInnen gewaltsam aus dem Veranstaltungszelt.
Diese versuchten ihre kritische Position zu O2-World und der Kommerzialisierung und Zerstörung von Xberg und F'hain darzulegen, ein Transparent auszubreiten und ein Flugi zu verteilen (s.u.). Daraufhin wurde das Publikum von der massiv anwesenden Security per Augenschein nach Protestpotential untersucht und weitere AnwohnerInnen wurden der Polizei übergeben, die ihrerseits die Personalien feststellte und Platzverweise Aussprach. Obwohl u.a. Wowereit im Radio öffentlich die Grundsteinlegung angekündigt hatte, war somit jegliche Kritik und direkt Betroffene ausgeschlossen. Schon jetzt wird dadurch öffentliches Gelände, beispieltsweise die Zufahrtsstrasse zu "O2-World", zu Privateigentum erklärt. Wir sind einmal mehr bestätigt worden in unserer Ablehnung einer Konzert-Kultur a la ntertainment-Group und deren antidemokratischer Praxis und verurteilen die Ausgrenzung der AnwohnerInnen ls aggresiven Akt. Ausserparlamentarische & emanzipative BürgerInneninitiative „mediaspree versenken“ Xberg/FHain Hier noch das sehr vereinzelt aber an die Presse gesandtes Flugblatt: Herzlich willkommen zur Grabsteinlegung von "O2-World" und "mediaspree" Wir haben uns hier feierlich versammelt, um die abgezockte Idee einer "O2-World" und "mediaspree" feierlich zu Grabe zu tragen. Mit dieser Grundsteinlegung der "Anschutz Entertainment Group" in Kooperation mit einer Politik und Verwaltung, die ausschließlich den Investoreninteressen folgt, haben wir nichts zu tun. Wir – die BewohnerInnen aus Kreuzberg und Friedrichshain – werden nicht gefragt, wenn es um die Durchsetzung neuer Konzertzentralen, Bürokomplexe und und sterile Örtlichkeiten geht. Oder um kommerzielle Verblödungsmeilen – die sich als Erlebniszentren verkleiden, um die Leute zum Geldausgeben zu animieren. TouristInnen sollen angelockt werden – egal was das für die umliegenden Kieze und deren ökonomisch eher arme Bevölkerungsschichten bedeutet. Wenn wir dieses miese und korrupte Projekt der "mediaspree"-Absahner nicht sabotieren, werden u.a. zwei Brücken über die Spree (Manteufelsteg und Brommybrücke) ein fettes Verkehrsaufkommen erzeugen, damit bis zu 17.000 BesucherInnen täglich die "O2-World" ansteuern können. Dass der Senat bei einer drohenden Pleite wieder Steuergelder in die Anschutzhalle pumpen wird, ist fast so zwangsläufig, wie dass Wowereit uns heute hier wieder mit einem Augenzwinkern seine Spar- und Privatisierungspolitik schmackhaft macht. Natürlich mit einem Lobgesamt auf "mediaspree" und die Neuansiedlung von Konzernen wie Universal oder das MTV-Headquarter – Ansiedlungen, die aus Senatstöpfen bestochen wurden, damit sie an die Spree kommen. Wir haben die Schnauze gestrichen voll von den Lügen, den korrupten, an Profit ausgerichteten herrschenden Eliten und Lobbynetzwerken wie "mediaspree". Wir als AnwohnerInnen der verschiedenen Kieze in Friedrichshain und Kreuzberg greifen das Projekt "mediaspree" an allen Punkten entschieden an und werden ihm jegliche Legitimation entziehen, denn sonst werden wir eines Tages durch steigende Mieten, Durchgangsverkehr, Ansiedlung von Yuppies, Konzernjunkies und Mitteclubs, gepflegte Bistroatmosphäre und unsinnige Bauprojekte verdrängt. Ob Wagenburgen, Strandcafés, alteingesessene BewohnerInnen, Hartz-IV-EmpfängerInnen, Alleinerziehende, Studis, Flüchtlinge, die Köpi, billige Kneipen, Kebab-Buden, KünstlerInnen und kreative Subversive, Subkulturelle, militante Autonome wessisossis, RentnerInnen – ziehen wir alle an einem Strang! Sprechen wir mit unseren NachbarInnen darüber, was auf den Kiez zukommt, wenn wir uns nicht wehren. Im Widerstand werden uns auch Ideen kommen – wie wir das riesige Gelände, das sich "mediaspree" unter den Nagel reissen will, in einem sozialen gesellschaftlich-solidarischen Sinne nutzen wollen. Wir rufen auf zu einem entschlossenen, radikalen, subversiven, vielfältigen und unberechenbaren Widerstand gegen "mediaspree", gegen "Anschutz" und "O2-World"! Wir pfeifen auf die PolitikerInnen aller Parteien und deren Gesülze – wir ertragen ihre Lügen nicht mehr! Organisieren wir uns ausserparlamentarisch und in emanzipativen Strukturen!
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